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Geschoßwohnbau

Smart Block Geblergasse

In einem vorwiegend aus Wohnhäusern bestehenden Häuserblock, welcher nicht an das Fernwärmenetz angeschlossen ist und hauptsächlich mit Erdgas beheizt wurde, wird schrittweise ein Anergienetz aufgebaut. Zwei benachbarte Gebäude bilden dabei die Startzelle und wurden gemeinsam umfassend saniert. Die neu implementierte Energieversorgung erfolgt über ein System von Erdwärmesonden, Wärmepumpen und hybriden Solar- und Photovoltaikanlagen. Das Richtungsweisende an der umgesetzten Lösung ist, dass liegenschaftsübergreifend und schrittweise – im Zuge anstehender Haussanierungen – der gesamte Baublock energetisch über ein lokales Anergienetz versorgt werden soll. Das Projekt wird in Kooperation mit einem Energie-Contractor umgesetzt, welcher auch für den Betrieb verantwortlich ist. Derzeit sind zwei Gebäude zusammengeschaltet, ein weiteres wird im Rahmen einer Sanierung folgen. Die 18 – rund 100 Meter tief in den Boden gebohrten Erdsonden dienen dabei nicht nur zur Beheizung im Winter, sondern auch einer emissionsfreien Kühlung im Sommer. Durch die sommerliche solare Nachladung der Sonden kann der Rücklauf aus der Tiefe von ca. 20 °C über die Flächenheizsysteme zur Temperierung der Wohnungen verwendet werden. Eine reversible Wärmepumpe übernimmt dabei das Temperaturmanagement und sorgt über das Jahr für eine energetische Bilanz im Massespeicher des Bodens. Das errichtete Anergienetz im Smart Block Geblergasse ist somit die erste weitgehend auf Solarenergie und Geothermie basierende Wärmeversorgung in einem Wiener Althausbestand, welche schrittweise für den gesamten Häuserblock umgesetzt wird und 18 Liegenschaften versorgen kann.

Wichtige Eckdaten

Errichtungsjahr:1870 (Sanierung erste Etappe 2019)
Gesamtnutzfläche:2.535 m²
Anwendung:Heizen, Kühlen und Warmwasserbereitung
Wärmequelle:18 Erd- Tiefensonden (je ca. 100 m tief), Hybridkollektoren, Solarmatten
Verteilsystem Heizen:Fußbodenheizung
Verteilsystem Kühlen:Fußbodenkühlung
Sonstiges:Photovoltaik-Ertrag aus Hybridkollektoren, Netzstrom aus Windkraftverträgen