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Leistung, Ertrag und Kosten

Mit ein paar Erklärungen und Daumenregeln kann jede Person, die ein Dach besitzt, schnell das Potential für die eigene Photovoltaik-Anlage grob einschätzen.

Wichtige Kennzahlen

Leistung wird in Watt gemessen. In Bezug auf Photovoltaik wird meist von kWp („kilowattpeak“) gesprochen. Dieser Wert gibt die Nennleistung wieder. Um Vergleichswerte zu schaffen, werden die verschiedenen Arten von Solarzellen unter gleichen Bedingungen bzw. idealen Voraussetzungen getestet.

Mehr zu den technischen Grundlagen von Photovoltaik-Anlagen finden Sie hier: Technische Grundlagen | PHOTOVOLTAIC AUSTRIA

Mit einer PV-Anlage lassen sich in Wien bei guter Ausrichtung und Neigung (nach Süden ausgerichtet und 30° Neigung) ca. 900 – 1.100 kWh pro installiertem kWp an elektrischer Energie im Jahr ernten (Daumenregel 1.000 kWh jährlich von 1 kWp). Dafür wird eine Dachfläche von ca. 7 m² benötigt. Umgerechnet sind dies je nach Leistungsstärke zwischen 4 und 5 Module (die Gesamtgröße eines PV-Moduls beträgt etwa 1,85 m² und variiert je nach Hersteller/Produkt.

Zwei einfache Beispiele zur Orientierung: 

  • Einfamilienhaus: Der jährliche Strombedarf einer vierköpfigen Familie liegt im Schnitt bei 4.000 kWh. Bei einer Anlagengröße von 4 kWp und einer Dachfläche von 28 m2 könnte damit im Regelfall der Strombedarf eines Jahres bilanziell gedeckt werden. Was bedeutet „bilanziell“? Es bedeutet, dass die Anlage übers Jahr gleich viel Strom erzeugt, wie im Jahr verbraucht wird. Wenn kein Speicher miterrichtet wird, kann der bei Sonnenschein erzeugte Strom aber nur unmittelbar im Moment der Erzeugung auch verbraucht werden (sogenannter Eigenverbrauchsanteil) und der Überschuss wird gegen Vergütung in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Bei Haushalten liegt der Eigenverbrauchsanteil ohne spezifische Sommerverbraucher oft nur bei 20 bis 30 Prozent.
  • Mittleres Unternehmen: Bei einem Verbrauch von in etwa 20.000 bis 25.000 kWh pro Jahr, bedeutet das, dass man 20 bis 25 kWp Photovoltaik installieren muss, um den Strombedarf bilanziell zu decken, wozu eine Dachfläche von 140 – 175 Quadratmeter benötigt wird. Je nach Tätigkeitsbereich und Lastprofil des Unternehmens kann der Eigenverbrauchsanteil zwischen 20 % und 100 % liegen.

Welche Anlagengröße im Einzelfall sinnvoll ist, hängt von realen Gegebenheiten und gewünschten Ergebnissen ab. In der Regel lassen sich z.B. auf ein Einfamilienhaus weit mehr als 4 kWp installieren, sodass im Jahr auch mehr Strom erzeugt werden könnte als verbraucht wird.

Ihre Möglichkeiten umfassen dabei finanzielle Faktoren (wie Finanzierung), ortsabhängige Faktoren (wie Verschattungen), rechtliche Faktoren (wie Eigentumsverhältnisse) und auch physikalisch/bautechnische Faktoren (wie Orientierung und Neigung Ihres Daches oder Ihr Verbrauchsprofil). Mit Ihren persönlichen Wünschen können Sie beispielweise Schwerpunkte auf die Wirtschaftlichkeit, Ihre Energie-Unabhängigkeit, bzw. Ihren Beitrag zur umweltschonenden Energieproduktion legen oder auf eine Kombination all dieser genannten Punkte.

Auch die neue Möglichkeit zur Gründung einer Energiegemeinschaft schafft Anreize zur größeren Dimensionierung.

Generell gilt: Je höher der Eigenverbrauchsanteil, desto wirtschaftlicher kann die Anlage betrieben werden. Bei Eigenheimen, wo der Stromverbrauch morgens und abends seine Spitzen hat, ist der Eigenverbrauchsanteil oftmals bei rund 30 %; bei Firmen oder öffentlichen Gebäuden, die werktags konstant mehr Strom verbrauchen, liegt der Eigenverbrauchsanteil oft deutlich höher. Professionisten können im Zuge von Beratungsgesprächen auf Ihre Wünsche eingehen und mit Ihnen die für Sie passende Anlagengröße ermitteln.

Wie hoch der Wirkungsgrad der Anlage ist (d.h. wieviel Prozent der eingestrahlten Sonnenenergie tatsächlich in elektrischen Strom umgewandelt werden kann), hängt u. A. von der Ausrichtung und Neigung der Photovoltaikmodule ab. Optimale Bedingungen herrschen bei südlicher Ausrichtung (Azimut = 0°) und einer Neigung von 30 – 40 Grad. Doch auch Ausrichtungen nach Osten oder Westen liefern gute Resultate. Jede Photovoltaik-Anlage wird maßgeschneidert für Ihre Gegebenheiten und Ihren Strombedarf geplant und umgesetzt. Errichtende Unternehmen beziehen die Bauart und Ausrichtung des Daches ein um optimale Leistung und Sonnenstromproduktion zu gewährleisten.

Der Solarpotentialkataster der Stadt Wien gibt Ihnen eine erste Orientierung, wie gut sich Ihr Dach für die Sonnenstromnutzung eignet.

Kosten von Photovoltaik-Anlagen

Ständig sinkende Preise von Photovoltaik-Anlagen – lohnt es sich weiter zu warten? Nein! Im letzten Jahrzehnt sind Preise für Photovoltaik-Anlagen zwar stark gesunken, nach Ansicht vieler Expert*innen wird sich dieser Trend aber aus verschiedensten Gründen nicht weiter fortsetzen. Unsere Empfehlung: planen Sie JETZT Ihre neue PV-Anlage und profitieren Sie von den Förderungen der Stadt Wien und den Bundesförderungen.

Nähere Informationen unter Förderungen

Bei Photovoltaik-Anlagen sind die Anschaffungskosten die relevante Kostengröße. Sie hängen von mehreren Faktoren ab:

  • Art der Module
  • Größe der Anlage
  • Zustand der vorhandenen Infrastruktur (Gebäudedach/Freifläche, Zustand/Statik, Zugänglichkeit, Montierbarkeit, Elektrik)
  • Behördliche Anforderungen (Anzeige, Genehmigung)
  • Aufwand für den Netzanschluss
  • Zusätzliche Anlagenkomponenten wie Speicher, Monitoring-Komponenten, Notstrom-/Blackoutvorsorge, etc.
  • Und natürlich – ganz wichtig – von Ihrer Investitionsbereitschaft.

 

Es lassen sich schwer Aussagen zur Höhe der Kosten treffen. Jedoch gibt es auch hier ein paar Faustformeln. Es gilt, je größer die Anlage, desto günstiger per kWp. Anlagen am Flachdach sind günstiger als am Steildach. Bei älteren Dächern können noch verschiedene Ertüchtigungskosten dazu kommen.

Für Großanlagen werden die Anschaffungskosten auf etwa 925 – 2.300 €/kWp (Netto) und bei kleineren Anlagen auf 1.300 – 2.700 €/kWp (Netto) geschätzt (Marktstatistik  2022). Je nach Bedingungen können der Netzanschluss oder die benötigten elektrischen Arbeiten starken Einfluss auf die Kosten haben.

Kosten für Speicher liegen als Richtwert bei etwa 730 – 1.100 €/kWh (Netto) Speicherkapazität (Marktststistik 2022).

Mehr zu Anschaffungskosten erfahren Sie hier: Anschaffungskosten | PHOTOVOLTAIC AUSTRIA  

Im Gegensatz zu anderen Erzeugungstechnologien benötigt eine Photovoltaik-Anlage keine Rohstoffe für den Betrieb. Für die erforderliche Wartung, Versicherung und Reinigung der Anlage fallen dennoch Kosten an. Im Vergleich zu anderen Technologien sind diese Kosten in der Regel aber sehr gering.

Sie machen bei Großanlagen ca. 1 % und bei kleineren Anlagen ca. 2 % der Anschaffungskosten aus (gerechnet über eine Betriebszeit von 25 Jahren), sind also ein sehr geringer Anteil. Für eine Anlage auf einem Einfamilienhaus werden die jährlichen Ausgaben auf ca. 300 € geschätzt. In diesen Kosten ist bereits ein etwaiger Wechselrichtertausch während der Lebensdauer einer PV-Anlage enthalten.

Welche Vergütungen gibt es für Photovoltaik-Strom?

Der produzierte Strom, der nicht für den Eigenbedarf verwendet wird, kann an einen Energieversorger verkauft und ins öffentliche Netz eingespeist werden oder – neuerdings auch in einer Energiegemeinschaft von weiteren Mitgliedern der Gemeinschaft verbraucht werden. Bei der Wahl des passenden Energieversorgers ist es immer wichtig den Strombezugspreis des jeweiligen Versorgers zu kennen, um einen vollständigen Vergleich zu erhalten.

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Rechnet sich das?

Eine Photovoltaik-Anlage finanziert sich im Laufe der Zeit grundsätzlich selbst: durch Einsparungen bei den Energiekosten sowie unterstützend durch die Einspeisevergütung.

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Von der finanziellen Amortisation spricht man, wenn die Photovoltaik-Anlage die Investitionskosten sowie die Betriebskosten wieder hereingespielt hat – durch Vergütung von Strom der ins Netz eingespeist wird und durch Einsparungen durch geringeren Strombezug vom Netz.

Grundsätzlich gilt: Abhängig von den Rahmenbedingungen ergibt sich für Photovoltaik-Anlagen eine Amortisationszeit von etwa 10 Jahren.

Durch die Schwankungen des Strompreises vom Netz und der Vergütungen für eingespeisten Strom ist es schwierig, genauere Aussagen zur Amortisationszeit zu treffen. In den ersten Schritten ist es vor allem wichtig, sich mit den Stromgestehungskosten der geplanten Anlage auseinanderzusetzen.

Leistung, Ertrag und Kosten

Noch nie waren Förderungen so hoch wie jetzt. Die wichtigsten Informationen finden Sie hier.

Digitale Rechner & Online Tools

Eine Liste der gängigsten Tools zur eigenen Berechnung.